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Silikatfarben und Gipskartonplatten: Warum sie keinen Mehrwert bei der Atmungsaktivität bieten

Beitragsbild silikatfarben auf gipskarton

Silikatfarben gelten als besonders atmungsaktiv und werden häufig für mineralische Untergründe empfohlen. Doch wenn es um Gipskartonplatten oder andere gipshaltige Untergründe geht, bieten sie in Bezug auf die Diffusionsfähigkeit (Atmungsaktivität) keinen entscheidenden Vorteil. Hier erfahren Sie, warum das so ist und welche Alternativen sinnvoller sind. Inhalte 1. Die besondere Eigenschaft von Silikatfarben 2. Warum Gipskartonplatten nicht profitieren 3. Alternative Farbarten für Gipskarton 4. Fazit: Silikatfarben sind auf Gipskarton überflüssig 1. Die besondere Eigenschaft von Silikatfarben Silikatfarben sind durch ihre Diffusionsoffenheit bekannt. Sie ermöglichen es, dass Wasserdampf problemlos durch die Farbschicht hindurch diffundieren kann. Dies schützt mineralische Untergründe wie Kalk- oder Zementputz vor Feuchtigkeitsansammlungen und hilft, das Raumklima zu regulieren. Die Grundlage für diese Eigenschaft ist die chemische Verkieselung, bei der sich die Silikatfarbe mit dem Untergrund verbindet. Diese Reaktion kann jedoch nur mit mineralischen Untergründen wie Kalk-, Zementputz oder Beton stattfinden. 2. Warum Gipskartonplatten nicht profitieren Gipskartonplatten und gipshaltige Untergründe haben von Natur aus bereits eine begrenzte Diffusionsfähigkeit. Das liegt an ihrer Materialstruktur: Diffusionswiderstand von Gipskarton: Gips hat eine moderate Fähigkeit, Wasserdampf aufzunehmen und abzugeben, allerdings deutlich weniger als mineralische Untergründe wie Kalk- oder Zementputz. Diese Eigenschaft macht Gipskarton von vornherein weniger atmungsaktiv. Keine chemische Verkieselung: Silikatfarben können sich chemisch nicht mit Gips verbinden, da Gips kein mineralischer Untergrund im klassischen Sinne ist. Die Verkieselung, die für die außergewöhnliche Diffusionsoffenheit von Silikatfarben sorgt, bleibt daher aus.   Beschränkte Dampfdurchlässigkeit der Gesamtkonstruktion: Gipskartonplatten werden meist in Verbindung mit Spachtelmassen, Anstrichen oder Tapeten verwendet. Diese zusätzlichen Schichten erhöhen den Diffusionswiderstand der Wandkonstruktion weiter, sodass selbst eine atmungsaktive Silikatfarbe keinen spürbaren Mehrwert bietet. 3. Alternative Farbarten für Gipskarton Für Gipskartonplatten eignen sich andere Farbtypen besser, da sie einfacher zu verarbeiten sind und gute Ergebnisse erzielen: Dispersionsfarben: Sie bieten eine ausreichende Diffusionsfähigkeit für Gipskarton und sind leicht aufzutragen. Sie eignen sich besonders für Innenräume mit normalen Feuchtigkeitsbedingungen. Dispersions-Silikatfarben: Diese Hybridfarben enthalten nur einen geringen Anteil an organischen Bindemitteln, was sie auf Gipskarton haftfähiger macht, ohne vollständig auf die Diffusionsoffenheit zu verzichten.   Latexfarben: Für Bereiche, die stärker beansprucht werden oder häufig gereinigt werden müssen, sind Latexfarben eine robuste Alternative. 4. Fazit: Silikatfarben sind auf Gipskarton überflüssig Während Silikatfarben auf mineralischen Untergründen durch ihre Atmungsaktivität überzeugen, bieten sie auf Gipskartonplatten keinen spürbaren Vorteil. Gipskarton ist von Natur aus weniger atmungsaktiv, und die chemische Verkieselung, die die besonderen Eigenschaften der Silikatfarben ermöglicht, kann hier nicht stattfinden. Für Gipskartonplatten empfehlen sich daher Farbtypen wie Dispersionsfarben oder Dispersions-Silikatfarben, die einfacher anzuwenden sind und dennoch langlebige Ergebnisse liefern.

Wandfarben für Innenräume: Die richtige Farbe für jeden Untergrund

Beitragsbild Wandfarben für Innenräume

Die Wahl der passenden Wandfarbe hängt nicht nur von der gewünschten Optik oder dem Farbton ab, sondern auch von den Eigenschaften des Untergrunds und der nachfolgenden Nutzung der Räumlichkeiten. Unterschiedliche Untergründe erfordern spezifische Farbarten und Vorbereitungen, um ein langlebiges und hochwertiges  Ergebnis zu erzielen. In diesem Ratgeber erklären wir, welche Farben sich für welche Untergründe eignen und worauf Sie achten sollten. Inhalte 1. Dispersionsfarben 2. Latexfarben 3. Silikatfarben 4. Dispersions-Silikatfarben 5. Wichtige Vorbereitungsschritte 1. Dispersionsfarben: Universell einsetzbar und einfach zu verarbeiten Dispersionsfarben sind die am häufigsten verwendeten Farben für Anstrich in Innenräumen. Sie eignen sich für die meisten Untergründe und bieten eine gute Deckkraft sowie Langlebigkeit. Geeignete Untergründe: Putze (wie z.B. Kalk-, Kalk-Zement- oder Gipsputz) Gipskartonplatten Beton Raufaser- und Vliestapeten Vorteile: Hohe Deckkraft bei entsprechender Wahl der Qualität Schnelle Trocknung Fast grenzenlose Anzahl an Farbtönen verfügbar Langlebig und leicht zu verarbeiten   Tipps zur Anwendung:Für stark saugende Untergründe wie z.B. Kalk- oder Zementputze sowie neue bisher ungestrichene Untergründe sollte ein Tiefengrund aufgetragen werden, um die Saugfähigkeit zu regulieren. Dies verhindert unter anderem ein ungleichmäßiges Streichbild und verbessert die Haftung der Farbe deutlich. Für weitere Tipps zur richtigen Wahl der Grundierung finden Sie hier den richtigen Artikel. 2. Latexfarben: Robust und ideal für strapazierte Flächen Latexfarben zeichnen sich durch ihre strapazierfähige und wasserabweisende Oberfläche aus. Sie sind ideal für Bereiche, die häufig gereinigt werden müssen oder hoher Belastung ausgesetzt sind. Geeignete Untergründe: Glatte Putzflächen Gipskarton Alte Anstriche (nach Reinigung und Haftprüfung) Vorteile: Abwaschbar und scheuerfest In Teilen widerstandsfähig gegen mechanische Beanspruchung Von seidenmatten bis hochglänzenden Varianten verfügbar   Tipps zur Anwendung:Latexfarben eignen sich besonders für Küchen und Badezimmer. Bei glatten Putzflächen empfiehlt sich eine Haftgrundierung, um sicherzustellen, dass der Anstrich gleichmäßig haftet. Der Glanzgrad bei Latexfarben entscheidet über Sinn oder Unsinn. 1. Der Vorteil von Latexfarben liegt in der Robustheit und Abwaschbarkeit Latexfarben sind speziell dafür entwickelt, strapazierfähig, wasserabweisend und abwaschbar zu sein. Diese Eigenschaften stehen jedoch im grundsätzlichen Konflikt mit einem matten Finish, da:   Mattierungsmittel in der Farbe die Oberfläche künstlich rauer machen, was die Abwaschbarkeit erheblich reduziert. Die schützende, glatte Schicht, die typischerweise durch den Latexbindemittel entsteht, durch die zusätzliche Mattierung deutlich abgeschwächt wird.   2. Glänzende oder seidenglänzende Latexfarben sind besser für strapazierte Flächen geeignet Ein glänzendes oder seidenglänzendes Finish bildet eine geschlossene, glatte Oberfläche, die:   Leicht zu reinigen ist: Schmutz und Flecken haften weniger und lassen sich einfach abwischen. Wasserabweisend ist: Besonders in feuchten Räumen wie Badezimmern oder Küchen ein großer Vorteil.   Matte Latexfarben verlieren dagegen diese Vorteile fast vollständig, weil ihre Oberfläche weniger dicht und widerstandsfähig ist. Dadurch sind sie weniger geeignet für Bereiche, die häufig gereinigt oder hoher Belastung ausgesetzt sind.   3. Optische Nachteile Matte Latexfarben neigen dazu, bei mechanischer Beanspruchung (z. B. durch Reinigung oder Abnutzung) schnell „Glanzstellen“ zu bilden. Diese entstehen, wenn die matte Oberfläche durch mechanische Beanspruchung geglättet wird, was besonders in stark beanspruchten Bereichen unansehnlich wirken wird.   4. Alternative Optionen sind besser Wenn der Wunsch nach einer matten Oberfläche besteht, sind hochwertige matte Dispersionsfarben eine bessere Wahl. Weiterhin gibt die Möglichkeit stark beanspruchte Flächen mit einem wasserbasiertem 2K-System zu beschichten. Diese Systeme wie z.B. vom Hersteller Disbon Typ 458 und 459 können fast beliebig getönt werden und bieten nach Trocknung eine fast Schlagfeste Oberfläche. Diese kann auch stärkste Verschmutzungen wiederstehen und immer wieder gereinigt werden. Wir beraten Sie hierzu gern bei einem kostenlosen vor Ort Termin. weniger lesen mehr lesen 3. Silikatfarben: Langlebig und atmungsaktiv Silikatfarben sind ideal für mineralische Untergründe. Sie verbinden sich chemisch mit dem Untergrund (Verkieselung) und sorgen für eine besonders langlebige Beschichtung. Geeignete Untergründe: Mineralischer Putz (Kalk- oder Zementputz) Beton Mauerwerk aus Kalksandstein Vorteile: Diffusionsoffen und atmungsaktiv Schimmelresistent Langlebig und umweltfreundlich Tipps zur Anwendung:Silikatfarben dürfen nur auf mineralischen Untergründen eingesetzt werden. Nicht geeignete Untergründe wie Gipsputz oder Dispersionsanstriche müssen vorab entfernt oder vorbehandelt werden. Tragen Sie z.B. einen Silikatgrund auf, um die Haftung auf saugenden Untergründen zu gewährleisten.   Ein aus heutiger Sicht auftretender Nachteil, bei der Verwendung von reinen Silikatfarben, ist die Tatsache, das diese Farbe vor Ort auf der Baustelle angemischt werden muss. Damit ist du Ergänzung des Bindemittels Kaliwasserglas gemeint. Dieser Bestandteil macht aber den entscheidneen Vorteil der reinen Silikatfarbe aus. Kaliwasserglas ist ein mineralisches Bindemittel, das aus Kaliumkarbonat (Pottasche) und Quarzsand hergestellt wird. Dieses Bindemittel ermöglicht die charakteristische Verkieselung, bei der die Farbe eine chemische Verbindung mit mineralischen Untergründen eingeht (z. B. mit Kalk- oder Zementputz). Diese Reaktion sorgt für die außergewöhnliche Haftung und Langlebigkeit der Silikatfarben. Eigenschaften von Silikatfarben mit Kaliwasserglas: Verkieselung: Die Farbe dringt in den mineralischen Untergrund ein und verbindet sich chemisch mit ihm, anstatt nur auf der Oberfläche zu haften. Atmungsaktivität: Silikatfarben sind hoch diffusionsoffen und lassen Wasserdampf durch, was Feuchtigkeitsprobleme und Schimmelbildung verhindert. Alkalische Wirkung: Durch den hohen pH-Wert sind Silikatfarben von Natur aus schimmelresistent und wirken desinfizierend. Langlebigkeit: Da die Farbe chemisch mit dem Untergrund verbunden ist, bietet sie eine hervorragende Wetterbeständigkeit und Abriebfestigkeit.   Reine Silikatfarbe vs. Dispersions-Silikatfarbe: Reine Silikatfarbe: Hat ausschließlich Kaliwasserglas als Bindemittel und benötigt mineralische Untergründe. Sie enthält keine organischen Bestandteile.   Dispersions-Silikatfarbe: Enthält zusätzlich organische Bestandteile (maximal 5 %), was ihre Anwendung auf mehr Untergründen (z. B. Dispersionsanstrichen) ermöglicht, jedoch die Atmungsaktivität leicht reduziert. 4. Dispersions-Silikatfarben: Die Kombination aus Funktionalität und Flexibilität Dispersions-Silikatfarben kombinieren die Vorteile von Silikat- und Dispersionsfarben. Sie sind etwas weniger diffusionsoffen als reine Silikatfarben, bieten dafür aber die Möglichkeit der Haftung auf nicht-mineralischen Untergründen. Geeignete Untergründe: Mineralische Putzflächen Gipskartonplatten Alte Dispersionsanstriche (nach Reinigung und Haftprüfung) Vorteile: Schimmelresistent und atmungsaktiv Breiter einsetzbar als reine Silikatfarben Einfache Verarbeitung Tönbar in sehr vielen Farbbereichen   Tipps zur Anwendung:Diese Farben sind ideal für Bereiche, in denen sowohl atmungsaktive als auch pflegeleichte Eigenschaften gefragt sind, z. B. in feuchten Wohnräumen oder Kellern. 5. Wichtige Vorbereitungsschritte: Der Untergrund macht den Unterschied Unabhängig von der Farbart ist die richtige Vorbereitung des Untergrunds entscheidend für ein optimales Ergebnis. Reinigung: Entfernen Sie Staub, Schmutz und lose Partikel von der Oberfläche. Haftprüfung: Testen Sie, ob alte Anstriche tragfähig sind, indem Sie leicht daran kratzen. Blättert die Farbe ab, muss sie entfernt werden.